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Bauschutt aus AKW sucht Deponie! Offener Brief

Offener Brief

 

Sehr geehrte Weingartnerinnen und Weingartner 

 

Aktuell wird das Thema „Freimessen von Bauschutt aus Atomkraftwerken" in Baden- Württemberg sehr vielschichtig diskutiert. 

Umweltminister Untersteller, bzw. die Befürworter, die radioaktiven Müll auf konventionellen Bauschutt Deponien lagern wollen, schließen in Ihren Aussagen ein Restrisiko nicht aus, wenn sie sagen, dass „98 % der Abfälle unbedenklich“ wären. Es bleibt die schwerwiegende Frage, was ist mit den restlichen 2 %? Diese kann man bei dieser Thematik nicht vernachlässigen. Herr Untersteller entpuppt sich hier als „gefallsüchtiger Verharmloser“ der Atomindustrie.  

Denn Atomstrom mag in der Herstellung billig sein, aber die Entsorgung der Abfälle verursacht technisch bedingt (hohe Halbwertzeit) hohe Kosten und vor allem gefährdet sie unsere Gesundheit, wenn sie unsachgemäß aufbewahrt werden.  

Die Problematik für die Weingartner Bevölkerung entsteht dann, wenn die als „unbedenklich“ erklärten Abfälle, weil es sonst keinen geeigneten Platz gibt, auf der Deponie der Mineralix GmbH an der L559 nach Blankenloch, abgelagert werden sollten. Damit hätten wir eine Zeitbombe vor der Haustüre, wenn man bedenkt, woher der Wind meist weht.  

Alle Weingartner Bürgerinnen und Bürger sollten Aufklärung verlangen über das, was da kommen kann oder wird.

In der Zusammenstellung von Informationsmaterialien haben wir, dank verschiedener Mitstreiter aus  

nah und fern weitere Informationen auf unserer Homepage einstellen können. (siehe unter Nachrichten oder klicken Sie auf die entsprechenden Links )

So wird Stellung bezogen zu dem immer wieder herangezogenen Argument der natürlichen Strahlung, dem ein Flugzeuginsasse ausgesetzt ist und dem man sich nicht entziehen kann. Es gibt aber einen sehr gravierenden Unterschied ob ich in einem Flugzeug sitze und kosmische Strahlung abbekomme oder ob ich Staub aus Bauschutt einatme der aus einem Atomkraftwerk kommt und Plutonium enthält, der in dem Bauschutt enthalten sein kann. Der Ausschlussnachweis, dass das nicht gefährlich ist, wäre noch zu führen. 

Fest steht auch, dass es keine Schwelle gibt, unter der radioaktive Strahlung unschädlich wäre. Besonders die künstliche Strahlung aus Atomkraftwerken erzeugt langfristig Krebs, wenn sie in den Körper gelangt und Zellen beschädigt.

Außerdem ist seit langem bestätigt, dass Kinder, die in der Nähe eines AKWs aufwachsen ein deutlich höheres Leukämierisiko haben als andere Kinder.

Wir sollten hier vor Ort keine zusätzliche, vermeidbare Strahlung akzeptieren, nur damit der Abriss der AKWs möglichst kostengünstig für den Betreiber bzw. die Regierung wird. Stellt sich irgendwann einmal heraus, dass diese freigemessenen Abfälle doch nicht so harmlos sind wie uns jetzt verkündet wird, ist für die Menschen und deren Umwelt ein irreversibler Schaden entstanden.

 

Die aus früheren Zeiten bekannten Verharmlosungsstrategien der Hersteller von Holzschutzmitteln, die Unschädlichkeit des Rauchens oder zurzeit beim Glyphosat, haben uns gelehrt, dass wir sehr wachsam und skeptisch sein müssen. 

 

Ihr

Heinz Schammert

1. Vorsitzender der Freien Wähler Weingarten e.V.  

 

Nachfolgend einige Links zu weiterführenden Informationsquellen